Second Hand im Jahr 2025

Ein Trend im zweiten Frühling?

Der Frühling steht vor der Tür. Passend dazu stellen wir uns die Frage, ob Second Hand im Jahr 2025 einen zweiten Frühling erlebt?

Aktuelle Entwicklungen deuten darauf hin, dass Second Hand nicht nur ungebrochen beliebt ist, sondern sogar einen neuen Höhepunkt erreichen könnte. Waren früher vor allem Flohmärkte und Second Hand Läden die erste Anlaufstelle für Dinge aus zweiter Hand, so boomt heute der Onlinehandel mit Second Hand Produkten. Kein Wunder, bieten doch Onlineplattformen wie momox oder medimops die Möglichkeit, gebrauchte Artikel unkompliziert zu verkaufen und zu kaufen. Doch zurück zur eigentlichen Frage: Wie es um die Nachfrage nach Second Hand bestellt ist, zeigt die folgende Übersicht.

Wie steht es um Second Hand in Deutschland?

Aktuelle Marktentwicklungen lassen darauf schließen, dass Second Hand Käufe in Deutschland boomen und stetig zunehmen. Besonders im Modebereich zeigt sich ein starkes Wachstum: Eine Prognose der deutschen Onlineplattform Statista geht beispielsweise davon aus, dass der Umsatzanteil von Second Hand Kleidung in Deutschland bis 2027 auf rund 18,44 Prozent steigen und damit einen neuen Höchststand erreichen wird.

Interessante Zahlen liefert auch der Konsummonitor Nachhaltigkeit 2024 des Handelsverband Deutschland (HDE): Werden Kleidungsstücke, Technik oder Möbel benötigt, ist zwar weiterhin der Neukauf die beliebteste Option bei den Verbraucher:innen. Für mehr als 40 Prozent der Befragten kommt allerdings bei Artikeln wie Fahrrädern, Schränken, Gartenmöbeln oder Kinderkleidung ein Gebrauchtkauf infrage. Die Hauptbeweggründe dahinter sind:

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit beim Einkaufen gewinnt für immer mehr Verbraucher:innen an Bedeutung. Bereits zwei Drittel der befragten Menschen des Konsummonitors bezeichnen sich als nachhaltigkeitsbewusst. Knapp die Hälfte gibt an, nachhaltig einzukaufen. Im Vergleich zu Daten aus dem Vorjahr sind das beachtliche Steigerungen um acht bzw. neun Prozentpunkte. Second Hand kommt diesem Bewusstsein sehr entgegen, da es eine direkte Möglichkeit bietet, nachhaltig zu handeln.

Kosteneinsparung

Einer der Hauptgründe für den Kauf von Second Hand Produkten ist ebenfalls die Kostenersparnis. Eine aktuell veröffentlichte Studie von PwC mit dem Titel „Circular Fashion Survey on New Generations“ zeigt, dass günstigere Preise für 72 Prozent der Befragten das wichtigste Kriterium für den Kauf von Second Hand Produkten sind. Diese Daten legen nahe, dass auch die aktuelle wirtschaftliche Lage in Europa, die durch Inflation und Unsicherheit geprägt ist, den Trend zu Second Hand Käufen weiter vorantreibt. Verbraucher:innen suchen verstärkt nach erschwinglichen Alternativen, um Geld zu sparen, was den Gebrauchtwarenmarkt zusätzlich belebt.

Vintage-Lust aus der europäischen Perspektive

Nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in vielen anderen europäischen Ländern erlebt Second Hand eine bemerkenswerte Aufwärtsentwicklung. So plant beispielsweise der Möbelriese IKEA, seine Peer-to-Peer-Plattform für gebrauchte Möbel auf weite Teile Europas auszuweiten. Diese Initiative unterstreicht den Trend, dass nachhaltiger Konsum für Verbraucher:innen und Unternehmen gleichermaßen an Bedeutung gewinnt.

Ein Blick nach Frankreich offenbart eine ähnliche Dynamik: Dort haben Plattformen wie Vestiaire Collective den Markt für gebrauchte Luxusmode längst revolutioniert. Und auch Italien und Spanien erleben einen ähnlichen Aufschwung durch den Markteintritt internationaler Anbieter wie momox, die dort An- und Verkaufsservices für gebrauchte Waren anbieten.

Die Rolle der jüngeren Generation

Es stellt sich die Frage, welche Generationen die treibenden Kräfte hinter dieser Entwicklung sind. Wie die Ergebnisse der Studie „New Generation Circular Fashion Survey“ mit 1500 befragten Menschen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien zeigen, sind es vor allem Millennials und die Generation Z, die diese Bewegung vorantreiben. Für sie sind Waren aus zweiter Hand längst kein neuer Trend mehr, sondern ein fester Bestandteil des Alltags.

Dies bestätigt auch die Beliebtheit von Kleidertauschbörsen, nachhaltigen Pop-up-Stores und Vintage-Märkten, die eine Plattform für Circular Fashion und Second-Hand-Artikel bieten. Ein gutes Beispiel ist auch die Berlin Fashion Week 2025, die in diesem Jahr ebenfalls das Thema Circular Fashion aufgegriffen hat.

Fazit: Second Hand ist gekommen, um zu bleiben

Second Hand erlebt im Jahr 2025 definitiv einen zweiten Frühling – nicht nur in Deutschland, sondern auch im internationalen Ländervergleich. Ob Fashion, Bücher und Medien oder Möbel – die Verbindung von Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz macht Second Hand zu einem zukunftsweisenden Thema in Deutschland und ganz Europa. Die Frage ist also längst nicht mehr, ob Second Hand im Mainstream ankommt, sondern wie sich der Trend in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird.

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