Fast Fashion vs Slow Fashion: Die Unterschiede

Die Begriffe geistern seit geraumer Zeit durch die Medien und die Modewelt. "Fast", Englisch für „schnell“, ist dabei Ausdruck für den Wechsel der Kollektionen. Die entsprechende Fashion ist ein Geschäftsmodell für kurzlebige Trends. Die Hersteller der „schnellen Mode“ bringen in kurzer Zeit so viele Kollektionen wie möglich auf den Markt. Das geht jedoch zulasten zahlreicher Beteiligter und der Umwelt. Das Gegenteil ist Slow Fashion: nachhaltige Mode, die über lange Zeit im Kleiderschrank bleibt und später vielleicht als Second Hand Einzelstück oder per Upcycling ein neues Leben erhält.

Warum ist Fast Fashion schlecht?

Schnelle Mode ist günstig. Angesichts der niedrigen Preise können jedoch weder hochwertige Stoffe verwendet, noch die Arbeiter gut bezahlt werden. Jeder kennt wohl die Bilder aus Textilfabriken in Asien, wo Hunderte Näherinnen bis zur Erschöpfung arbeiten – für wenige Euro Lohn am Tag. Das ist freilich nur eine Seite der Medaille: Tatsächlich ist die Textilindustrie in vielen Ländern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und vor allem für Frauen die einzig mögliche Einnahmequelle.

Wie Kleidung die Umwelt belastet

Die massenhafte Produktion geht aber nicht zuletzt zulasten der Umwelt: Pestizide für die Baumwollproduktion belasten Böden und Grundwasser, synthetische Fasern wie Polyester werden aus Erdöl gewonnen. Sie sind außerdem eine Ursache für Mikroplastik in unseren Gewässern: Beim Waschen gelangen winzige Fasern ins Abwasser.

Welche Marken produzieren „schnelle Mode“?

Kaum ist es Trend, bieten einschlägige Marken und Shops es schon an: Die superschnellen Modemacher haben bekannte Namen wie Zara und H&M längst abgehängt. Zu ihnen zählt beispielsweise Asos: Das britische Textilunternehmen bringt wöchentlich bis zu 4500 neue Kleidungsstücke auf den Markt. Ähnlich arbeitet Missguided. Der Modediscounter Primark gilt als Pionier der schnellen Mode: Seit mehr als 50 Jahren versorgt er mittlerweile zehn europäische Länder sowie die USA mit Wegwerfmode.


Was macht nachhaltige Mode aus?

Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt stehen im Fokus der nachhaltigen Mode: "Slow", Englisch für "langsam", bedeutet, eben nicht nach dem schnellen Trend zu greifen, sondern auf eine hochwertige Verarbeitung, zeitlose Schnitte und fair produzierte Rohstoffe zu setzen. Achtsame Fashion stammt häufig aus regionaler Produktion, von kleinen Labels, die auf Bio-Baumwolle und andere ökologisch gewonnene Fasern bestehen. Unter anderem diese Marken produzieren slow:

  • Armed Angels

  • Bleed

  • People Tree

  • Grüne Erde

  • Gary Mash

  • Deerberg

  • Woodlike

  • Maas Natur

  • Living Crafts

Was kann man gegen die schnelllebigen Trends tun?

Eine weitere Strategie für einen nachhaltigen Modekonsum ist, auf Neuware weitgehend zu verzichten: Wo kein neues Kleidungsstück produziert wird, benötigt man auch kein Wasser, es wird kein CO2 ausgestoßen und keine Arbeiter werden ausgebeutet. Wünscht man sich doch eine fabrikneue Garderobe, gilt es, auf eine faire Produktion und naturbelassene Textilien zu setzen. Zeitlose Schnitte, die sich vielseitig kombinieren lassen, machen Neukäufe von kurzlebigen Trends unnötig. Und soll es ausnahmsweise einmal ein angesagtes Einzelteil sein, gibt es das vielleicht aus zweiter Hand.