Auf in die zweite Runde statt in die Tonne: Für viele Menschen in Deutschland hat sich die Sichtweise zu Secondhand-Ware im Laufe der Jahre stark verändert. Kein Wunder, denn auch der Secondhand-Markt vollzog sich einem Wandel. Wer in den Neunzigerjahren gebrauchte Kleidung oder Bücher kaufen wollte, besuchte einen chaotischen Flohmarkt oder einen Secondhand-Laden in seiner Stadt.
Dort roch es häufig wie in Omas altem Keller. Durch Onlineplattformen und gut sortierte Secondhand-Shops wurde der Gebrauchtmarkt für alle Bevölkerungsschichten attraktiv.
Auch die Sorge vor den Folgen des Klimawandels, das wachsende Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Inflation sorgen für einen regelrechten Boom von Secondhand-Produkten. Zudem haben gebrauchte Artikel einen anderen Ruf als früher. Das zeigt auch die veränderte Wortwahl. Mit Begriffen wie „pre-loved“ oder „pre-owned“ werden Gegenstände aus zweiter Hand aufgewertet.
In Deutschland haben laut der „Kantar-Umfrage“ 48 Prozent schon einmal gebrauchte Bücher und/oder andere Medienartikel verkauft. Für 59 Prozent ist Secondhand-Shopping selbstverständlich oder sehr selbstverständlich geworden.
Auch in anderen europäischen Ländern gibt es Bemühungen, die sogenannte Kreislaufwirtschaft anzukurbeln. Sie soll den Lebenszyklus von Produkten verlängern, um Umweltauswirkungen zu reduzieren und nachhaltigere Konsumgewohnheiten zu fördern.
In der aus dem Jahr 2022 stammenden Studie von „Consors Finanz“ geben 25 Prozent der Europäer:innen und 29 Prozent der Deutschen an, zu wissen, was der Begriff Kreislaufwirtschaft bedeutet. 36 Prozent der in Europa lebenden Menschen glauben, dass sie in ihrem Land gut entwickelt ist, in Deutschland sind es 45 Prozent.
Wenn es um den Kauf von gebrauchten Waren geht, liegt Deutschland exakt im europäischen Durchschnitt. 25 Prozent der Verbraucher:innen kaufen demnach mindestens einmal im Monat ein Produkt aus zweiter Hand. Deutschland liegt im europäischen Vergleich auf Platz vier. Spitzenreiter sind Polen sowie das Vereinigte Königreich. Den zweiten Platz teilen sich Dänemark und Frankreich, den dritten Rumänien und Bulgarien.
Bewohner:innen aus Österreich, Belgien, Spanien, Ungarn, Italien, Norwegen, Portugal, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Schweden kaufen dagegen weniger secondhand als in Deutschland. In Portugal scheinen die Menschen am wenigsten Interesse an gebrauchten Artikel zu haben. Nur elf Prozent kaufen gebraucht.
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