Nachhaltig und ohne schädliche Chemikalien hergestellte Kleidung gefällt der Umwelt ebenso wie den Trägern. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, achtet auf Ökosiegel in Kleidung. Die verschiedenen Labels stehen für faire Arbeitsbedingungen, ökologische Anbau- und Herstellungsverfahren oder belegen die Verwendung von recycelten Materialien. Hier werden die wichtigsten Labels vorgestellt.
Fairtrade- und Bio-Label weisen grundlegende Unterschiede auf. Erstere beziehen sich auf soziale Standards in der Produktion und eine zurückverfolgbare Lieferkette. So sind etwa Zwangs- sowie Kinderarbeit verboten, die Produzenten haben Zugang zu sauberem Trinkwasser, medizinischer Versorgung und werden fair bezahlt – um nur einige Aspekte zu nennen.
Vor der Vergabe eines Ökosiegels werden überwiegend biologische Standards überprüft. Dazu zählen der Verzicht auf Pestizide, chemische Düngemittel und genverändertes Saatgut sowie ein nachhaltiger Anbau.
Das bedeutet auch: Fairtrade ist nicht gleich Bio und umgekehrt. Viele Ökosiegel für Kleidung beziehen jedoch beide Faktoren mit ein, sodass Fairtrade-Mode oftmals auch ökologisch produziert wurde.
Die verschiedenen Ökosiegel überprüfen jeweils unterschiedliche Kriterien in der Produktion und der Rohstoffauswahl. Besonders streng gehen IVN Best, GOTS und Made in Green vor. Aufgrund dessen wurden sie von Greenpeace mit der Höchstpunktzahl bewertet. Die Labels im Überblick:IVN Best: Das Label des internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft gehört zu denen mit den strengsten Kriterien. Nur Textilien, die vom Anbau bis zum fertigen Kleidungsstück nach ökologischen Vorgaben hergestellt wurden, erhalten es. Eingeschlossen sind nur Naturmaterialien; Polyester und Co. tragen es nicht. Die Fasern dürfen zum Beispiel keine nachweisbaren per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) aufweisen. Für Zusätze wie Anilin und Alkylphenolen gelten strenge Grenzwerte.
GOTS: Das Siegel des Global Organic Textile Standard tragen Textilien, die zu mindestens 70 Prozent aus biologischem Anbau stammen. Die übrigen 30 Prozent dürfen aus recycelten Fasern hergestellt werden. Darüber hinaus regelt das GOTS-Label die gesamte Produktionskette und bezieht dabei auch soziale Standards mit ein.
IVN Best: Das Label des internationalen Verbands der Naturtextilwirtschaft gehört zu denen mit den strengsten Kriterien. Nur Textilien, die vom Anbau bis zum fertigen Kleidungsstück nach ökologischen Vorgaben hergestellt wurden, erhalten es. Eingeschlossen sind nur Naturmaterialien; Polyester und Co. tragen es nicht. Die Fasern dürfen zum Beispiel keine nachweisbaren per- und polyfluorierten Chemikalien (PFC) aufweisen. Für Zusätze wie Anilin und Alkylphenolen gelten strenge Grenzwerte.
Made in Green: Das Ökolabel für Kleidung stammt aus dem Hause Oeko-Tex; die entsprechenden Produkte sind folglich nach Oeko-Tex-Standard 100 schadstoffgeprüft. Des Weiteren müssen die Hersteller unter anderem den Chemikalieneinsatz belegen, ein Umweltmanagement, Strategien zur Arbeitssicherheit und sozialen Verantwortung einhalten.
Mit zwei von drei Sternen zeichnete Greenpeace die Labels Bluesign, Cradle to Cradle, sowie das EU-Ecolabel aus. Sie verfolgen weniger strenge Auswahlkriterien und regeln dennoch den weitgehenden Verzicht auf potenziell gefährliche Chemikalien. Das sind die wichtigsten Fakten zu den Labels:
Bluesign: Auf eine chemikalienfreie Produktion in Fasern aller Art fokussiert sich die Bluesign-Zertifizierung. Sie wird vergeben, sobald mindestens 90 Prozent der Rohstoffe aus einer zertifizierten Produktionsstätte stammen. Bluesign ist eines der wenigen Ökolabels für Kleidung, die auch Kunstfasern miteinbeziehen. Man findet es folglich bei vielen Herstellern von Sportkleidung sowie bei Jeans- und anderen Modemarken.
Cradle to Cradle: Das Motto „von der Wiege zur Wiege“ bezieht sich auf eine Kreislaufwirtschaft: Es soll möglichst wenig Abfall entstehen, Kleidung somit vollständig wiederverwertet werden. Der Kriterienkatalog ist umfassend und bezieht etwa die toxische Wirkung oder den Einfluss auf den Hormonhaushalt mit ein. Das Siegel vergibt fünf Zertifizierungsstufen von Basic und Bronze über Silber, Gold bis zu Platin.
EU-Ecolabel: Bekannter ist das Ökosiegel unter der Bezeichnung „EU-Blume“. Es umfasst eine lange Liste unerwünschter Chemikalien, die allerdings in gewissen Grenzwerten erlaubt ist. Das Siegel zählt folglich zu den weniger strengen.
Nicht nur frei von Chemikalien, auch fair soll die Produktion sein: Das wünschen sich viele Verbraucher. Die folgenden Labels weisen auf sozial verträgliche und sichere Herstellungsprozesse hin.
Fairtrade Cotton: Das Schwarz-Gelb-Grüne Fairtrade-Logo gehört zu den bekanntesten. Es gilt auch für Lebensmittel. Fairtrade Cotton bescheinigt, dass die Mode aus fair angebauter und gehandelter Baumwolle besteht und die Bauern einen festgelegten Mindestpreis für Ihre Ernte erzielen.
Fair Wear Foundation: Auf gemeinsame Anstrengungen für die Verbesserung der sozialen Bedingungen in den Herstellungsbetrieben setzt das Fair-Wear-Foundation-Label. Dafür arbeitet die unabhängige Stiftung mit Modemarken, Arbeitern und Betrieben zusammen. Unternehmen, die ein Jahr Mitglied sind, dürfen ihre Produkte mit dem Label auszeichnen.
Cotton made in Africa: Auf die Arbeitsbedingungen von Kleinbauern fokussiert sich dieses Fairtrade-Label. Es sichert eine faire Bezahlung, den Ausschluss von Kinderarbeit und eine biologische Baumwollproduktion.
Im Jahr 2019 entwarf das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit ein neues Fairtrade- und Ökosiegel für Kleidung. Der Grüne Knopf stellt insgesamt 46 Anforderungen an die Herstellungsverfahren, die sozialen und ökologischen Standards auf.
Dazu gehören ein Verbot von Zwangsarbeit, bestimmte Abwassergrenzwerte, der Verzicht auf gefährliche Chemikalien und die Verwendung von biologisch angebauten Naturfasern. Damit gehört der Grüne Knopf zu den bislang umfassendsten Siegeln für eine faire und umweltgerechte Textilproduktion.
Topmodisch gekleidet sein und zugleich die Umwelt schützen: Das gelingt durch den Kauf von Kleidung mit Fairtrade- und Ökosiegeln. Jeder Verbraucher kann darüber hinaus durch sein Kaufverhalten zu einem nachhaltigen Konsum beitragen – zum Beispiel mit diesen Tipps:
Second Hand kaufen und verkaufen: Gebrauchte Kleidung ist oftmals wie neu. Bei momox kann man sie zu Geld machen und damit wertvolle Ressourcen schonen.
Auf Qualität setzen: Hochwertige Fasern bleiben lange in Form und sehen selbst nach vielen Wäschen wie neu aus.
Zeitlose Stücke kaufen: Basics und schlichte Designs kommen so schnell nicht aus der Mode.